Streunerhütte als Winterquartier

Material:
Innenkiste
- 2 Styroporplatten für Seitenwände: Länge 54cm, Höhe 45 cm
- 2 Styroporplatten für Front-/Rückseite: Länge 52,5cm, Höhe 45 cm
- 2 Styroporplatten für Boden und Dach: Länge 54cm, Breite 40 cm
* alle Styroporplatten sind 7cm (!) stark
Außenkiste
- 2 Holzplatten aus Siebdruckholz für Seitenwände: Länge 74cm, Höhe 45cm
- 2 Holzplatten aus Siebdruckholz für Front-/Rückseite: Länge 54,5cm, Höhe 45 cm
- 2 Holzplatten aus Siebdruckholz für Boden und Dach: Länge 74cm, Breite 54,5 cm
- 3 kleine Holzplatten aus Siebdruckholz für Dachleisten an Seiten: Länge 59cm, Breite 5cm
- 1 kleine Holzplatte aus Siebdruckholz für Dachüberstand, vorne: Länge 54cm, Breite 20cm
- 1 kleine Holzplatte aus Siebdruckholz für Dachüberstand, hinten: Länge 54cm, Breite 5cm
* alle Holzplatten sind 9mm stark
* Hinweis: Siebdruckholz ist beschichtet und weist so bereits Feuchtigkeit ab
weiteres Material
- Holzklötze als Abstandshalter zum Boden
- Metallwinkel aus Alu
- Schrauben
- Styropor-Kleber
- 4 Schnappverschlüsse
- Silikon zum Abdichten der Fugen
- Stroh zum Auspolstern

Das Innenleben der Kiste:
Begonnen wird mit der Innen-Isolierung. Sie besteht aus Styropor, das die Körperwärme der Katze gut speichert und reflektiert.

 

UPDATE & Warnung: Styropor kann, wenn es aufgenommen wird, sich im Magen-Darm-Trakt verklumpen. Daher ist es besser, wenn man das Innere der Streunerkiste auskleidet. Dazu kann man eine dünne Holzplatte verwenden.

 

Die Platten werden mit Styroporkleber zu einem oben offenen Kasten zusammengefügt. In eine der schmalen Seiten wird das Einstiegsloch gesägt. Der Einstieg darf nicht zu groß sein, da hier sonst unnötig Wärme verloren geht. Wir haben als Maß die Öffnung einer normalen Katzenklappe genommen. Alternativ geht auch die Größe eines Kuchen-/Desserttellers. Ebenfalls sollte der Einstieg nicht zu dicht am Boden eingesetzt sein, damit eine ausreichend dicke Strohschicht (s.u.) eingefüllt werden kann.

Der Styropor-Deckel der Innenkiste wird nicht verklebt. Er ist so bemessen, dass er ordentlich stramm sitzt und mit etwas Druck sowohl eingesetzt als auch gelöst werden kann. Vorteil diese Konstruktion ist, dass man das Häuschen so von oben öffnen und besser reinigen kann, wenn die kalte Jahreszeit vorbei ist.

Die Außenhülle:
Die Ummantelung besteht aus beschichteten Siebdruckplatten, die zunächst zu einer ebenfalls nach oben offenen Kiste verschraubt werden. In diese Kiste wird nun die Styropor-Innenkiste eingesetzt. Als nächstes wird entsprechend dem Ausschnitt im Styropor der Katzeneinstieg in das Holz an der Kisten-Vorderseite gesägt. Die Zargenverkleidung einer handelsüblichen Katzenklappe wird als Einfassung eingesetzt.

Nun ist der abnehmbare Kistendeckel an der Reihe: An den Ecken werden Schnappverschlüsse montiert, die die Deckelplatte festhalten. Rund um den Deckel werden schmale Holzleisten befestigt. Sie dienen als Regenschutz über den Verbindungsfugen und auch als "Griff" beim Abheben den Deckels. Dadurch, dass diese Leisten nicht an einander stossen, kann Regen vom Dach ablaufen.

Zur besseren Abdichtung gegen Feuchtigkeit werden alle Fugen mit Silikonmasse bestrichen. Die Kanten des Häuschens erhalten zusätzlich noch eine Aluschiene für bessere Stabilität und Feuchtigkeitsschutz.
Das Vordach:
Um zu verhindern, dass es in das Häuschen reinregnet oder -schneit wird ein Vordach benötigt. Beim ersten, provisorischen Häuschenmodell aus einem ausrangierten Haubenklo hatte meine Streunerkatze eine Lage Plexiglas von der Rolle akzeptiert. Dieses Stück Plexi wurde in der aktuellen Variante wieder verwendet und hat sich erneut bewährt. Vorteilhaft ist hier, dass die Katze nicht in der Aussicht aus dem Häuschen behindert wird. Dies ist sinnvoll, um etwaige Feinde schneller zu sehen oder ­ wie in meinem Fall ­ schneller zu erkennen, dass der Futterspender und Schmuser auf zwei Beinen im Anmarsch ist. :-)

Das Aufstellen:
Das Häuschen muss aufgebockt werden. Dies verhindert den Kontakt zur Bodenfeuchtigkeit und der somit erhöhte Einstieg sorgt dafür, dass Igel nicht drin überwintern und die Katze draußen friert. (Mein Igel vor der Tür hat sein eigenes Winterquartier bekommen.) Wir wollten die Kiste eigentlich auf zwei Holzklötzen lagern, weil es im Vorgarten dann doch etwas eng wurde, wurde der gemauerte Kellerabsatz mit einbezogen. Die Hütte sollte nicht wackelig stehen. Sonst geht die Katze nicht rein.

Die Füllung:
Als wärmende Füllung ist Stroh ideal. Man bekommt es (vielleicht sogar umsonst...) beim Bauern oder auf dem Reiterhof. Ansonsten in der Zoohandlung beim Kleintierbedarf. Das Stroh nimmt die Feuchtigkeit auf, welche die Katze von draußen mit reinbringt (Regen, Schneeflocken an Fell und Pfoten, Luftfeuchtigkeit). Total ungeeignet sind Decken, alte Pullis oder sonstige Stoffe, denn sie bleiben nass und gefrieren bei Frost. Die Katze fühlt sich so nicht wohl, wird nicht warm und kann sich im schlimmsten Fall sogar erkälten!

Die Strohschicht sollte ordentlich dick sein. Nach einer Weile entsteht eine Liegekuhle, wobei man dann bei Bedarf noch Stroh nachfüllen kann.

Meine Draußen-Katze hat die Hütte sofort akzeptiert und wird dort prima überwintern können ­ falls sie sich nicht doch dazu entscheidet, vielleicht im Haus an der Heizung liegen zu wollen. Schließlich hat sie nach einem Jahr inzwischen beschlossen, dass Streicheln und Kraulen durch Menschenhand doch nicht ganz so übel ist. Wer weiß, vielleicht wird im Häuschen ja noch ein Platz für eine andere Streunerkatze frei....

Weitere Bauanleitungen finden Sie auf der Seite von "Mimi & Co." (Loetzich) in der Übersicht/Index unter "Thema Streuner".